Dienstag, 15. Januar 2013

Weihnachten in Madisi

Wie wird Weihnachten in Malawi gefeiert? Davon möchte ich heute berichten.
Am 24.12. haben wir zusammen mit den Schwestern und einem spanischen Pater, der auch hier in Malawi lebt, in der Kapelle der Schwestern die Christmette gefeiert. Die Texte und Lieder haben mich sehr an die Christmette zu Hause erinnert. Daraufhin habe ich Heimweh bekommen, welches recht bald wieder verflogen war, mich die beiden Weihnachtsfeiertage jedoch noch begleiten sollte.
Blick in die geschmückte Kirche von der Empore aus
Nach der Mette gab es ein richtiges Festessen, anschließend haben wir in gemütlicher Atmosphäre bei Wein und Plätzchen(!) die Geschenke, die wir uns gegenseitig gemacht haben, ausgepackt und bei interessanten Gesprächen weiter zusammen gesessen.
Am ersten Weihnachtsfeiertag war ich gleich zwei Mal in der Kirche. Um halb acht war der erste Weihnachtsgottesdienst, in dem der Chor von Trommeln begleitet wurde, was mir richtig gut gefallen hat, weil ich es viel schöner finde, wenn ein Chor typisch und ursprünglich von Trommeln begleitet wird und nicht, wegen des westlichen Einflusses, von einem Keyboard.
die Krippe in unserer Kirche
Gleich im Anschluss folgte der zweite Gottesdienst, festlicher als der erste. Es gab einen großen Einzug, die Bibel wurde tanzend nach vorn gebrach
t, viele Mädchen haben getanzt und am Ende haben drei Mädchen das „Magnifikat“ getanzt. Es war beeindruckend!
Die Kirche war ganz anders geschmückt als in Deutschland: Überall hingen glitzernde Girlanden und Girlanden aus Krepppapier, rote Papieräpfel und gelbe Sterne. Auch die Krippe hatte einen, wie ich finde, kitschigen Touch. Der Weihnachtsstern hing blau-silbern-glitzernd groß an der Krippe, der Weihnachtsmann war zugegen, die drei heiligen Könige waren schon am Ziel angekommen und in doppelter Ausführung vorhanden, außerdem kamen neben Schafen und Kühen auch ein Elch, ein Braunbär und ein Kamel zur Krippe.

die Empore war mit Kindern gefüllt
Ich habe, wie ich finde, noch recht deutsch Weihnachten gefeiert, in den malawischen Familien heißt Weihnachten eher, dass es etwas Gutes zu essen gibt, meist Fleisch und Reis: Das ist für sie ein wahres Festessen, denn an allen anderen Tagen gibt es Nsima mit Gemüse. In manchen Familien sitzt man noch länger zusammen und unterhält sich.
Als Christina und ich am 25. spazieren waren, war auf dem Dorfplatz fest genauso viel los, wie an jedem anderen Tag. Die kleinen Buden waren geöffnet und Frauen haben Tomaten und anderes Gemüse verkauft. Der 26. ist hier kein Feiertag mehr, alles geht wieder seinen gewohnten Gang.

verschiedene Taktiken :)


Als Christina und ich an diesem Tag von unserem Spaziergang zum Trading Center zurückgekommen sind und schon fast zu Hause waren habe ich mir einen Grashalm geschnappt und darauf gepfiffen. Ich habe nicht daran gedacht, dass die Kinder das hier auch kennen könnten , aber die Jungs, die uns gefolgt sind, haben auch welche in die Hand genommen und wir haben ein kleines Pfeifkonzert veranstaltet. :)