Donnerstag, 7. Februar 2013

Über Silvester im Urlaub


2 Sitze: 4 Personen
Am 27.12. haben Christina und ich uns früh morgens auf den Weg nach Nkhotakota gemacht. Da mir von einem Freund gesagt worden war, dass viele Minibusfahrer in der Zeit um Weihnachten nicht nüchtern sind wenn sie fahren, haben wir auf einen Bigbus gewartet - 2h lang. Irgendwann sind wir dann doch in Kasungu angekommen und haben einen Van gefunden, der nach Nkhotakota fahren wollte. Der Fahrer war allerdings der Meinung, dass sein 7sitzer mit 8 Personen noch lange nicht voll sei und so sind wir durch Kasungu gekurvt um weitere Mitfahrer zu finden. Als unsere Rücksäcke zusammen mit einem Lattenrost und vielen Säcken Mais aufs Dach verbannt worden waren und im Auto 14 Personen saßen, war auch der Fahrer davon überzeugt, dass sein Auto nun gut gefüllt sei und es konnte losgehen.
Die Straße von Kasungu nach Nkhotakota verläuft zu einem großen Teil durch ein Game-Reserve, in dem die Heckklappe des Vans geschlossen werden musste und immer wieder Schilder mit der Aufschrift „danger“ am Straßenrand standen. Der Fahrer ließ sich davon allerdings nicht beirren und auch als sein Auto immer wieder ausgegangen ist, blieb er ganz ruhig. Uns ging es bei den ersten Malen, als das Auto ausgegangen ist, nicht ganz so wie ihm, aber irgendwann haben wir uns auch keine Sorgen mehr gemacht. J Etwas zusammengeknautscht und erschöpft sind wir nach dieser interessanten Fahrt in unserer Lodge angekommen, haben Anne dort gleich getroffen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Traumstrand
Per Cabasa sind wir drei am nächsten Tag zu einem ruhigen Strand gefahren und haben uns dort ausgeruht. Am 29. sind Anna-Michelle, Katrin, Mila und Judith angekommen und unsere Silvester-Urlaub-Truppe war komplett. Als erstes haben wir unsere Weihnachtswichtelgeschenke ausgetauscht: Das Geschenk, welches Christina und ich bekommen haben, war sehr malawisch: es war ein Huhn! Jetzt brachten wir natürlich eine Idee, was wir mit ihm machen könnten. Recht schnell war entschieden, dass das Huhn unser Abendessen werden sollte: fehlte nur noch ein Platz, an dem wir es schlachten könnten. Unsere erste Idee war das Restaurant, in dem wir 3 am Vorabend gegessen und uns mit den Angestellten sehr gut verstanden hatten.
Tatsächlich war es kein Problem mit unserem Huhn dorthin zu kommen und es wurde ernst, schließlich hatte ich gesagt, dass ich es schachten wollte. Zum Glück hat Patrick (unser Kellner vom Vorabend) geholfen. Irgendwann stand Christina auf den Flügeln des Huhns, ich auf den Füßen, Patrick hielt den Kopf und es konnte losgehen: Ich wollte das Huhn nicht lange leiden lassen und hab drauf los geschnitten. Das Messer war allerdings für schnelles Schneiden zu stumpf und so musste ich es langsam angehen. Als es angefangen hat zu bluten, drehte Patrick den Kopf,  sodass es gut ausbluten konnte und ich hab das Messer an ihn abgegeben. Als das Huhn etwas später auf unseren Tellern lag, hat es uns allen sehr gut geschmeckt. J





Blick ins Reserve
Am 31.12. stand eine Safari auf unserem Plan. Als wir mit dem Wildhüter über den Preis gesprochen haben meinte er: „Ihr lebt hier in Malawi, ihr seid Malawier, also bekommt ihr den Preis für Einheimische und ihr seid Volunteers, ihr könnt also unser Auto nehmen.“ Und so ging es dann mit dem Safari-Pickup ins Game-Reserve, zuvor wurde noch ein Ranger mit Gewehr eingeladen. Vom Auto aus haben wir Affen gesehen, die sich von Baum zu Baum geschwungen haben und bunte Vögel, die durch die Luft geflogen sind. Die Elefanten sind leider nicht dort gewesen, wo wir waren. Dafür haben wir eine Walking-Safari am Fluss entlang gemacht und ihre Fußabdrücke gesehen. J
Lulu on stage
Zum Abendessen waren wir in unserem Stammrestaurant und sind von dort aus zu einem Motel gegangen. Hier sollte eine Band auftreten - sollte. Stattdessen wurde Musik aus Boxen gespielt, allerdings in einer Lautstärke, bei der man sich nicht mehr unterhalten konnte  – also haben wir uns entschieden, nicht dort ins neue Jahr rein zu feiern, sondern am Strand.

Nicht weit von unserer Lodge entfernt sollte am nächsten Tag Lucius Banda, ein malawischer Musiker, auftreten und wir haben uns dort hin auf den Weg gemacht. Für 15 Uhr war er angekündigt und um 17.30 Uhr stand immer noch eine andere Band, die echt gute Musik machte, auf der Bühne. Leider mussten wir uns wieder auf den Weg zurück machen, denn im dunkeln Minibus fahren – das wollten wir nicht. Gelohnt hat es sich dennoch: Wir haben Malawier auf einem Konzert erlebt und eine malawische, noch nicht sehr bekannte, aber gute Band gesehen.


Wassermassen in Lilongwe
Am 2.Januar haben Katrin, Anne und ich uns auf den Weg nach Lilongwe gemacht um dort noch zwei gemeinsame Tage zu verbringen. Die anderen 4 hatten sich schon in den vergangenen Tagen nacheinander auf den Weg nach Hause gemacht.
Blick auf die linke Brücke...
In Lilongwe wurden wir von Regen der allerfeinsten Art begrüßt: Die Straßen haben sich in Flüsse verwandelt, die Straßengräben waren nicht mehr zu erkennen und wir waren pitschnass. Am nächsten Morgen war zum Glück wieder gutes Wetter. Also haben wir den Secondhand-Markt erkundet und sind über eine Brücke gelaufen. Aber nicht über irgendeine…
Das Highlight war der überraschende Live-Auftritt von zwei Musikern in unserer Lodge, der wir noch bis spät in den Abend gelauscht haben.

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