Sonntag, 21. Oktober 2012

Fußball und „fisher, fisher - who lives in water?”


Christina und ich haben Samstag mit ein paar Jungs aus Christinas Klasse gespielt. Ziel war es Fußball zu spielen, aber zuerst hieß es sich aufzuwärmen. Dazu nutzen wir das Spiel „Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?“, unser „how deep is“ verstanden die Jungs allerdings als „who lives in“ J
Danach haben wir angefangen Fußball zu spielen. Zuerst stand ich im Tor, konnte sogar einige Bälle halten! Recht schnell hat meine Mannschaft jedoch gemerkt, dass ich nicht zur Torwärtin geboren bin J und sie haben mich ausgetauscht.
Das Fußballspielen hat richtig Spaß gemacht, vor allem auch weil ich sehe könnte wie viel Spaß die Jungs dabei hatten, sie haben sich richtig verausgabt!
Wir wollen versuchen öfter samstags mit den Kindern zu spielen, wenn Mädchen kommen mit ihnen zu tanzen. Im Moment ist es uns bei geschätzten 40°C jedoch zu warm.

Botschafterparty


Da am 3. Oktober deutscher Nationalfeiertag ist, nimmt sich der Botschafter das zum Anlass, alle Deutschen, die im Land sind, zu sich einzuladen.
So haben wir uns gegen eins, als die Feier des St. Francis Days vorbei war nach Lilongwe aufgemacht. Über den sehr pünktlichen Big-Bus freuten wir uns sehr, sahen uns schon früh in Lilongwe ankommen…leider zu früh gefreut: der Bigbus blieb aufgrund eines Motorschadens auf halber Strecke liegen. Wir hatten nun 2 Möglichkeiten, warten bis der Bus wieder fahrtüchtig ist (einige Stunden) oder uns an den Straßenrand stellen und auf einen Minibus warten. Wir entschieden uns recht schnell für den Minibus. Mit Verspätung sind wir schließlich gut in Lilongwe angekommen, haben gleich die anderen MaZ getroffen und sind zu unserer Lodge gelaufen. Dort haben wir es sehr genossen unter fließendem Wasser zu duschen und die Haare unter der Dusche ausspülen zu können.
Per Taxi sind wir, nachdem wir uns schick gemacht hatten, zum Botschafter gefahren. Dort angekommen waren wir von dem riesigen Anwesen und den vielen Deutschen um uns herum überwältigt. Der Botschafter begrüßte uns alle persönlich in seinem Garten, in dem es viele Zelte mit deutschen Leckereien zu finde gab: Leberwurst, Waffeln, Leberkäse, Fisch, Bratwurst, Kartoffelsalat…und dazu gekühlte Getränke (Cola, Bier, Wein…)
Bei der mitreißenden, uns bekannten Musik konnte keiner still stehen und bald hatte sich auf dem Rasen eine Tanzfläche entwickelt, auf der ausgelassen und fröhlich getanzt wurde.
Zusammen mit Studenten aus Osnabrück sind wir zurückgefahren und haben den Abend vor ihrer Lodge noch gemeinsam ausklingen lassen.
Es tat gut mal wieder mit freien Schultern rumlaufen zu dürfen und nicht darauf achten zu müssen ob der Rock die Knie bedeckt. Außerdem war es sehr interessant zu sehen, wie viele Deutsche sich in Malawi aufhalten und zu erfahren, was diese hier machen.

St. Francis Day


Christina und ich mit unseren neuen Röcken
 & dazu passenden, selbst genähten Taschen
Da die Schule den Namen des heiligen Franziskus trägt, der Priester jedoch am Tag dieses Heiligen keine Zeit hatte, wurde die Feier dieses Festes auf den 3. Oktober vorverlegt. Ich habe mir an diesem Tag freigenommen, um dieses Fest miterleben zu können.  Auf dem Schulhof wurde mit allen Schülern, Kindergartenkindern und Lehrern ein besonders gestalteter Gottesdienst gefeiert. Der Schulchor hat gesungen, Mädchen haben getanzt, Kinder haben ein Anspiel vorbereitet, das vom Leben des heiligen Franziskus erzählt hat und es wurde getrommelt.
Nach dem Gottesd
ienst gab es für alle Kinder etwas zu essen: Reis mit Bohnen und Fleisch (!) – sie haben sich sehr darüber gefreut! Als die Kinder fertig gegessen hatten, aßen Lehrer und Angestellte zu Mittag. Danach gab es noch Beiträge von Lehrer, so ein kurz vorher mal eben geschriebenes Lied, ein improvisiertes Stück zum Himmel und eine Tanzeinlage – Wir hatten sehr viel Spaß J
Rund um: Ein sehr gelungene, schönes Fest.




Ukwati – Hochzeit


Am letzten Freitag haben Christina und ich uns auf den Weg nach Guilleme gemacht, um dort die Hochzeit von einem ehemaligen MaZ aus Deutschland und seiner Freundin aus Malawi mitzufeiern.
Mit einem Big-Bus sind wir uns von Madisi aus los gefahren, diese Art zu reisen kannten wir schon. Als wir in einen Minibus umgestiegen sind, haben wir uns auch nichts Besonderes dabei gedacht, schließlich haben wir schon das ein oder andere Mal einen genutzt. Nach einer Stunde Wartezeit auf weitere Passagiere hat sich der Fahrer überlegt, dass es sich nicht mehr lohnt zu warten. Also sind wir acht Passagiere in einen 7-Sitzer umgestiegen. Nach ein paar Halten am Straßenrand hatte sich die Zahl der Mitfahrer verdoppelt, mehrere Koffer waren rein gequetscht und 200 Küken haben im Kofferraum gequiekt. Um mehr Platz zu haben wurde dann auch die Kofferraumklappe geöffnet und Beine nach draußen gehängt…auch der Fahrer saß scheinbar nur noch auf einer Pobacke. ;)
Nach dieser erlebnisreichen Fahrt sind wir müde aber glücklich in Guilleme angekommen und wurden von unseren Mit-MaZ‘lern dort herzlich in die Arme geschlossen – es war so schön sie wieder zu sehen!

Der nächste Tag hat mit der Hochzeitsmesse begonnen, diese war Einer in Deutschland vom Ablauf her sehr ähnlich, von der Gestaltung und Durchführung allerdings etwas anders: musikalische Gestaltung, der Einzug von Braut, Bräutigam und Verwandten, die Art und Weise wie Gefühle zum Ausdruck gebracht wurden.
wir Malawi-MaZ mit dem Brautpaar und Schwester Vero
Die Hochzeitsfeier fand am Nachmittag statt. Dazu waren auf einer Wiese einige blau-weiße Zelte aufgebaut und mit blau-weißen Luftballons geschmückt. Zu Beginn ist das Brautpaar zusammen mit Familienangehörigen und engsten Freunden eingetanzt und hat auf dem vorbereiteten Sofa Platz genommen. Danach folgte die Geschenkübergabe, die hier in Malawi etwas anders aussieht, als wir es von deutschen Feiern kennen. Zur Hochzeit wirft man hier Geld. Der Moderator hat verschiedene Gründe gerufen, warum man nach vorne tanzen sollte um Geld zu werfen, zum Beispiel: „Alle, die sich über die Hochzeit freuen!“ (ähnlich wie bei Obstsalat) Dann sind alle, die sich über die Hochzeit freuen nach vorne zum Brautpaar getanzt und haben sie mit 20Kwacha-Scheinen beworfen.
Wir MaZ haben den beiden noch ein kurz vorher gedichtetes Ständchen gesungen und wurden dabei von den Schwestern aus Guilleme unterstützt.
Schade fand ich, dass die Feier der Hochzeit hier scheinbar sehr anonym abläuft. So hatten wir nicht die Möglichkeit persönliche Glückwünsche auszusprechen.
Voller neuer Eindrücke ging es gegen fünf Uhr wieder zurück ins Freiwilligenhaus nach Guilleme.