Sonntag, 21. Oktober 2012

Ukwati – Hochzeit


Am letzten Freitag haben Christina und ich uns auf den Weg nach Guilleme gemacht, um dort die Hochzeit von einem ehemaligen MaZ aus Deutschland und seiner Freundin aus Malawi mitzufeiern.
Mit einem Big-Bus sind wir uns von Madisi aus los gefahren, diese Art zu reisen kannten wir schon. Als wir in einen Minibus umgestiegen sind, haben wir uns auch nichts Besonderes dabei gedacht, schließlich haben wir schon das ein oder andere Mal einen genutzt. Nach einer Stunde Wartezeit auf weitere Passagiere hat sich der Fahrer überlegt, dass es sich nicht mehr lohnt zu warten. Also sind wir acht Passagiere in einen 7-Sitzer umgestiegen. Nach ein paar Halten am Straßenrand hatte sich die Zahl der Mitfahrer verdoppelt, mehrere Koffer waren rein gequetscht und 200 Küken haben im Kofferraum gequiekt. Um mehr Platz zu haben wurde dann auch die Kofferraumklappe geöffnet und Beine nach draußen gehängt…auch der Fahrer saß scheinbar nur noch auf einer Pobacke. ;)
Nach dieser erlebnisreichen Fahrt sind wir müde aber glücklich in Guilleme angekommen und wurden von unseren Mit-MaZ‘lern dort herzlich in die Arme geschlossen – es war so schön sie wieder zu sehen!

Der nächste Tag hat mit der Hochzeitsmesse begonnen, diese war Einer in Deutschland vom Ablauf her sehr ähnlich, von der Gestaltung und Durchführung allerdings etwas anders: musikalische Gestaltung, der Einzug von Braut, Bräutigam und Verwandten, die Art und Weise wie Gefühle zum Ausdruck gebracht wurden.
wir Malawi-MaZ mit dem Brautpaar und Schwester Vero
Die Hochzeitsfeier fand am Nachmittag statt. Dazu waren auf einer Wiese einige blau-weiße Zelte aufgebaut und mit blau-weißen Luftballons geschmückt. Zu Beginn ist das Brautpaar zusammen mit Familienangehörigen und engsten Freunden eingetanzt und hat auf dem vorbereiteten Sofa Platz genommen. Danach folgte die Geschenkübergabe, die hier in Malawi etwas anders aussieht, als wir es von deutschen Feiern kennen. Zur Hochzeit wirft man hier Geld. Der Moderator hat verschiedene Gründe gerufen, warum man nach vorne tanzen sollte um Geld zu werfen, zum Beispiel: „Alle, die sich über die Hochzeit freuen!“ (ähnlich wie bei Obstsalat) Dann sind alle, die sich über die Hochzeit freuen nach vorne zum Brautpaar getanzt und haben sie mit 20Kwacha-Scheinen beworfen.
Wir MaZ haben den beiden noch ein kurz vorher gedichtetes Ständchen gesungen und wurden dabei von den Schwestern aus Guilleme unterstützt.
Schade fand ich, dass die Feier der Hochzeit hier scheinbar sehr anonym abläuft. So hatten wir nicht die Möglichkeit persönliche Glückwünsche auszusprechen.
Voller neuer Eindrücke ging es gegen fünf Uhr wieder zurück ins Freiwilligenhaus nach Guilleme.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen