Mitte Juli haben Khili und ich das erste Mal „Auf Wiedersehen“ gesagt. Die Kinder in der Schule wurden in die Ferien verabschiedet und wir sahen sie alle zusammen das letzte Mal. Alle Klassen hatten etwas für uns vorbereitet, einen Tanz, ein Lied, ein kleines Theaterstück.
Es war berührend, was sie für uns auf die Beine gestellt haben und doch
kam es bei mir noch nicht richtig an, dass das Jahr, mein Jahr in Madisi vorbei
war.
Von uns bekam jede(r) Schüler(in) einen der heiß begehrten Sweeties.
Eine Woche später sagte ich meinen Freunden aus dem Krankenhaus „Auf
Wiedersehen“. Zusammen mit zwei Freunden aus dem Krankenhaus hatte ich eine
kleine Party organisiert. Kurz vorher hatte ich echt Bammel, das sie ein
kompletter Reinfall werden würde, doch ich wurde vom Gegenteil überzeugt.
Meiner Rede wurde gelauscht und auch die Bitte, auf der Malawiflagge zu
unterschreiben, kamen alle nach. Das Essen schmeckte und die Musik war gut und
die Stimmung demnach auch :)
Kurz vor unserem Abflug gab es eine klasse Abschiedsfeier von den
Schwestern und deren Angestellten. Die Lehrer hatten ein Theaterstück
vorbereitet, die Küchenfrauen lecker gekocht, die Schwestern alles geplant…
hier realisierte ich richtig, dass es wirklich zu Ende ist, das Jahr in Madisi.
Ich war gerührt von den lieben Gesten der Anwesenden und konnte die Tränen
nicht ganz zurückhalten.
Im Krankenhaus sagte ich am letzten Tag „Auf Wiedersehen“. Ich hatte
für alle Stationen Bilder ausgedruckt, die sogleich aufgehängt wurden. Die
Krankenschwester der OPD sang ein Abschiedslied für mich und nahm mich in den
Arm. Ich war überwältigt von der Herzlichkeit und Nähe, die sie mir entgegen
brachte und bin ihr so dankbar für alles, was sie für mich getan hat.
Der Abschied von meinen Freunden fiel mir nicht leicht, denn ich weiß
nicht, wann ich sie wieder sehen kann. Doch die letzten Stunden mit ihnen
zusammen zu verbringen, alles noch einmal aufsaugen zu können tat mir richtig
gut, freute mich und ließ mich lächelnd gehen – nicht für immer.
Am letzten Abend waren wir noch einmal bei den Schwestern zum Essen
eingeladen. Wir haben zusammen gelacht, erzählt und die vorerst letzten
gemeinsamen Stunden genossen. Ich bin ihnen so dankbar, dass sie mir dieses
Jahr ermöglicht haben und immer da waren.
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