Donnerstag, 12. September 2013

Urlaub


Montagmorgen, 4Uhr aufstehen, duschen, Sachen packen, auf die Cabasa, in den Minibus und nach Lilongwe. So bin ich in meine zwei Wochen Urlaub gestartet.
der Markt
In Lilongwe haben Anne, Anna-Michelle, Katrin, Hanka und ich uns getroffen und sind zusammen nach Blantyre gefahren. Hanka machte sich schon am nächsten Morgen auf den Weg zum Mulanje während wir vier uns Blantyre genauer ansahen. Die Stadt liegt wunderschön, sie ist sauberer als Lilongwe, es gibt Mülleimer (!) und wesentlich weniger Weiße. Der Boden des Marktes ist zum größten Teil betoniert, sodass es nicht so staubig ist wie in Lilongwe.
St. Micheals ans All Angels Church
Das Wahrzeichen der Stadt ist die „St. Michaels and All Angels Church“, die sehr zentral gelegen ist und 1891 erbaut wurde, eine Kirche in der Bauart habe ich in Malawi zuvor nicht gesehen.
Auch in das größte Stadion Malawis konnten wir einen Blick werfen und sogar die letzten Minuten eines Spiels miterleben.
Für mich war es echt klasse in das Queen Elisabeth Central Hospital hinein schauen zu können. Die Pflegedienstleiterin der Ambulanz zeigte uns ihre Station und erklärte uns einige Abläufe. Das Krankenhaus ist zwar nicht auf deutschen Standards, aber ich war positiv überrascht. Es ist sauber, steril, sortiert, organisiert und es schien alles da zu sein. Auf ein Wiedersehen, hoffentlich.

Likhubula Pool
Von Blantyre aus ging es weiter zum Mulanje. Nach einer langen Cabasafahrt und der Organisation der Tour kamen wir an unserer Lodge an, legten das Gepäck ab und machten uns auf den Weg zu den Likhubula Pools, die ganz in der Nähe waren.
Aussicht während der Wanderung
Am nächsten Morgen ging es früh los. Der Aufstieg war ganz schön anstrengend und gefühlt die Hälfte des Weges sind wir geklettert und nicht gegangen. Die Luft war angenehm und die Landschaft einfach nur schön. Nach unserer zweiten Pause liefen wir durch ein Waldstück, in dem uns der Duft von Zedern in die Nasen wehte. Eigentlich darf eine Mulanjezeder nur geschlagen werden, wenn die Regierung zugestimmt hat, doch das ist nicht die Realität. Das Holz wird zum Feuern genutzt und einige Kunsthandwerker stellen ihre Werke daraus her.
auf dem Peak!
Weiter ging es zum Chilemba-Peak, zwischendurch hab ich echt daran gedacht stehen zu bleiben und auf die anderen zu warten, aber irgendwie stand ich irgendwann auch auf dem Gipfel, in den Wolken. Es war still, kalt, einsam und herrlich. Wir lagen einfach nur da und hörten nichts und um uns herum war es weiß.
Nach einer guten Stunde kamen wir an der Lichenya-Hütte an, haben gekocht und uns gewaschen und uns dann in die Schlafsäcke gemummelt. Es wurde richtig kalt in der Nacht, so gefroren habe ich lange nicht mehr!
in der doch eher kühlen Hütte
Der Abstieg war längst nicht mehr so anstrengend, doch mussten wir und echt konzentrieren und aufpassen wo wir unsere Füße hinsetzten.



Eine wunderschöne, willkommene Abkühlung stellten die „Dziwa wa Nkalamba-Wasserfälle“ dar. Der Pool war sehr erfrischend, das Wasser tat richtig weh auf der Haut, gelohnt hat es sich aber trotzdem!
Erschöpft, aber stolz und glücklich kamen wir zurück zu unserer Lodge und machten uns nach einer kurzen Pause daran unsere Wäsche zu waschen, während diese draußen trocknete machten wir uns auf den Weg ins Dorf um dort zu Abend zu essen. Der Restaurantbesitzer war richtig nervös als wir fragten, ob wir bei ihnen essen könnten. Er stimmte zu und seine Frau kochte uns ein köstliches Essen: Nsima mit Rührei, grünem Gemüse und Tomaten. 


Am nächsten Morgen liefen wir zur Straße an der ein Bigbus vorbei fahren sollte – das tat er. Vorbeifahren. Also doch wieder auf die Cabasa und dann in den Minibus. In Limbe fuhren Anne und ich weiter nach Liwonde, um dort eine Bootssafari zu machen. An diesem Abend hörten wir Hippos im Shire-River prusten und auf der Safari sahen wir sie dann auch, sogar ein Hippo-Baby. Doch Elefanten in freier Wildbahn zu sehen freute mich noch mehr. Die Krokodile fand ich eher langweilig. :D

ein Baobab
Leider leben in diesem Nationalpark sehr viele Elefanten, sodass es Platzprobleme gibt und die Elefanten viele Bäume umstoßen und recht aggressiv sind.
Da die Menschen aus den Dörfern im Fluss ihre Sachen waschen, Wasser holen und Fische fangen, kommt es immer wieder zu tödlichen Aufeinandertreffen von Tier und Mensch, vor allem am Ufer. Jedes Jahr sterben um die 20 Menschen durch Hippos, Elefanten und Krokodile.



Blick aufs Cape
kleine Sonnen
Am gleichen Abend trafen wir Anna-Michelle und Katrin am Cape Maclear wieder. Dort entspannten wir noch ein paar Tage, schwammen im erfrischenden See, trommelten mit Malawiern am Strand und genossen das leckere Essen an den Straßenständen und die vielen begeisterten Kinder um uns herum.
Trommelstunde

Dann ging es wieder ins Projekt – ich freute mich riesig darauf, zwei Wochen sind ganz schön lang. Der Urlaub war klasse und unvergesslich und tat einfach gut, aber: Das Leben in Madisi, unter bekannten Gesichtern und meinen Freunden und der Arbeit im Krankenhaus ist 1000mal besser.
Auf der Reise war ich so froh nicht nur Tourist zu sein, sondern hier zu leben und so auch auf der Reise Dinge sehen, lernen, erfahren konnte, die für einen Touristen unerreichbar sind.





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